Deutsch wird nicht allein im zusammenhängenden kontinentalgermanischen Sprachraum gesprochen. Weltweit finden sich zahlreiche Ortschaften und Regionen, deren Gründung teilweise bis ins 11./12. Jh. zurückreicht und in denen noch heute Deutsch gesprochen wird. Diese Sprachinseldialekte sind für die Sprachwissenschaft aus mehreren Gründen interessant. Zum einen sind dort oftmals sprachliche Erscheinungen konserviert, die im Binnensprachraum inzwischen verschwunden sind. Zum anderen haben sich die Inselmundarten untereinander sehr häufig vermischt. Diese sprachlichen Mischungen betreffen nicht nur das Deutsche und die überdachende nicht deutsche Sprache der Region oder des Landes. Auch zwischen den deutschen Mundarten kommt es zu teilweise sehr starken Ausgleichsprozessen, die zu ganz neuen sprachlichen Varietäten führen können. Zudem wirkt auch die Schriftsprache auf die Inselmundarten ein, in jüngerer Zeit auch die gesprochene, z. B. über das Internet erfahrbare Standardsprache.
Weiterlesen →Vowels and the phonotactic clustering of German Dialects
Introduction
This work adresses the question, which role vowel-information plays when hierarchically clustering German dialects. When comparing the results of three different settings of the data (unmodified vowel information; vowels replaced by „V“; vowels completely removed), it can be observed that in each case the data strongly tends to form the same three main clusters, corresponding to the large dialect-areas Upper German, Low German/East Central German and West Central German. The fact that each setting approximately gives the same result suggests that vowels only play a minor role for phonotactically clustering German dialects, although they make up 30% of the data.
Weiterlesen →Unserdeutsch und sein Präpositionalsystem
Unserdeutsch ist auch unter dem Namen Rabaul Creole German bekannt. Es entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf einer katholischen Missionsstation in Vunapope auf der Insel New Britain im heutigen Papua-Neuguinea.
Weiterlesen →‘he’ statt ‘er’: Nordseegermanisches im hessischen Sprachmuseum
Wenn man von Frankfurt nach Norden fährt, verlässt man bald den Sprachraum des „Medienhessischen“, des Dialekts und Regiolekts (= regional gefärbte „Umgangssprache“) des Rhein-Main-Gebiets, des allbekannten, relativ standardnahen und wissenschaftlich etwas langweiligen „Rheinfränkischen“. Würde man aus dem Zug oder dem Auto aussteigen, so könnte man schon in der Wetterau, dann selbst in den Vororten von Gießen, Marburg, Fulda und natürlich in den stadtferneren Landesteilen in das lebendige Sprachmuseum Hessen eintauchen. Es genügt, sich in eine Kneipe zu setzen und den Einheimischen Ü 60 zuzuhören. Sie sprechen untereinander ein Deutsch, das sich in den letzten 700 Jahren kaum verändert hat und in vielen Zügen weit über 1000 Jahre alt ist.
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