Schwangere beraten: Verstehen, Relevanzsetzung und Wissen in Gesprächen der Schwangerenberatung

Wie kann es sein, dass Frauen nach der Geburt berichten, von bestimm­ten Ereig­nis­sen und Entschei­dun­gen unter der Geburt überrascht worden zu sein, obwohl sich Hebammen und Ärzt*innen sicher sind, diese Aspekte im vorbe­rei­ten­den Gespräch erläutert zu haben? Wie kann die Gesprächs­füh­rung in diesem spezi­el­len medizi­ni­schen Kontext so gestaltet werden, dass Verstehen gefördert und gemein­sa­mes Wissen in Inter­ak­ti­on herge­stellt wird?

Diese Fragen bilden den praxis­ori­en­tier­ten Ausgangs­punkt unseres Projekts „Verstehen, Relevanzsetzung und Wissen in der Schwangerenberatung“, das durch Dr. Siegmund Köhler, den Leiter der Klinik für Geburtshilfe des Univer­si­täts­kli­ni­kums Marburg, angesto­ßen wurde.

Neben diesem direkt aus der Praxis abgelei­te­ten Interesse, sind Gespräche im Rahmen der Schwan­ge­ren­be­ra­tung auch aus theore­ti­scher Sicht wichtig, da sie sich in einem beson­de­ren Spannungs­feld befinden: Als Gespräche im medizi­ni­schen Kontext konfron­tie­ren sie die Betei­lig­ten mit hohen ethischen, juris­ti­schen und emotio­na­len Anfor­de­run­gen. Für Gespräche in der Geburts­hil­fe und der Schwan­ge­ren­be­ra­tung gilt dies in beson­de­rem Maße, da Schwan­ge­re ob der Fülle an Infor­ma­tio­nen und der Erwar­tun­gen an sie als werdende Mütter häufig unsicher sind und Hebammen und Ärzt*innen in Teilen defensiv agieren, um sich juris­tisch abzusi­chern. Dies kann im Kontrast zur Notwen­dig­keit stehen, einen common ground herzu­stel­len, um Entschei­dun­gen gemeinsam und infor­miert treffen zu können. 

Obwohl es sich um einen Lebens­be­reich handelt, der essen­ti­el­le ethische und gesell­schafts­po­li­ti­sche Fragen tangiert, hat dieser Bereich in der Gesprächs­for­schung, anders als vergleich­ba­re medizi­ni­sche Gespräche, bisher wenig Aufmerk­sam­keit erfahren. 

Daher wird in diesem Projekt sowohl die Beschrei­bung von Gesprä­chen der Schwan­ge­ren­be­ra­tung als eigenes Gesprächs­for­mat mit spezi­fi­schen Funktio­nen als auch die Entwick­lung von Handrei­chun­gen zur Gesprächs­füh­rung für die Praxis verfolgt. Das Projekt geht prozess­ori­en­tiert  und sequen­ti­ell vor und verortet sich in der Gesprächs­ana­ly­se und ‑rhetorik. Die Analysen und Ergeb­nis­se werden an das Feld zurück­ge­spielt, mit den Hebammen disku­tiert sowie gesprächs­prak­tisch gewendet. Damit folgt das Projekt einem sprech­wis­sen­schaft­lich orien­tier­ten Zugang, der die grund­le­gen­de Gesprächs­ana­ly­se im Sinne einer grounded practical theory (Craig / Tracy 2014) an die Praxis bindet.

Datengrundlage

Grundlage der Beschrei­bung sind natür­li­che Gesprächs­da­ten, die 2017 und 2018 in zwei Phasen am Universitätsklinikum Marburg erhoben wurden. Das Korpus umfasst insgesamt 37 Video­auf­nah­men von Gesprä­chen, deren Länge zwischen 10 und 60 Minuten variiert, wobei sie im Mittel eine Länge von 20 Minuten aufweisen. Das Daten­ma­nage­ment folgt den „Empfeh­lun­gen zu daten­tech­ni­schen Standards und Tools bei der Erhebung von Sprach­kor­po­ra“ der DFG (hier einzu­se­hen); ein Ethik­vo­tum der Univer­si­tät Marburg liegt vor. 

Alle Gesprä­chen liegen als Basis­trans­skrip­te (nach GAT2) vor. Abb. 1 zeigt einen gesprächs­er­öff­nen­den Abschnitt in Form eines Basis­tran­skripts. Es enthält einige besondere Symbole und Notati­ons­kon­ven­tio­nen, die bspw. bei Selting et. al. (2009) beschrie­ben sind; eine kurze Beschrei­bung der im Ausschnitt des Gesprächs 11 verwen­de­ten Notatio­nen lassen sich durch Klicken der Fußnote1Die Gespräche werden chrono­lo­gisch und nach Intona­ti­ons­phra­sen getrennt transkri­biert, was durch die Numme­rie­rung der einzelnen Zeilen deutlich wird. 001 stellt den Beginn des Gesprächs dar. Es folgt die Angabe der sprechen­den Person. Die Hebammen (ML) beginnt das Gespräch. Hinter dem Doppel­punkt ist das Gesagte wieder­ge­ge­ben. Besondere Aspekte der gespro­che­nen Sprache werden mit graphi­schen Mitteln wieder­ge­ge­ben. Fokus­ak­zent­sil­ben werden in Großbuch­sta­ben notiert (oKAY). Es handelt sich um Silben, die für die Bedeutung der entspre­chen­den Äußerung besonders wichtig sind. Ein auffällig starker, d. h. phone­tisch durch besonders starke Tonhö­hen­be­we­gung oder Lautstär­ke hervor­ge­ho­be­ner Akzent, wird zusätz­lich durch Ausru­fe­zei­chen vor und nach der Akzent­sil­be markiert (ge!BU:RT!). Einige als Satzzei­chen bekannte Symbole fungieren nicht als ortho­gra­phi­sche Zeichen, sondern markieren die Tonhö­hen­be­we­gun­gen am Ende von Intona­ti­ons­phra­sen. Das Semikolon (oKAY;) indiziert eine mittel fallende Tonhö­hen­be­we­gung, ein Komma (vorst[e:ll]en;=ne,) eine mittel steigende bis gleich­blei­ben­de Tonhö­hen­be­we­gung, der Punkt (GUT.) eine tief fallende und der Halbge­viert­strich (ge!BU:RT! -) eine schwe­ben­de Tonhö­hen­be­we­gung am Ende der Intona­ti­ons­phra­se. Mit eckigen Klammern ([JA.] und [e:ll] aus vorstel­len) wird überlap­pen­des und simul­ta­nes Sprechen von verschie­de­nen Gesprächspartner*innen vermerkt. Ein- bzw. Ausat­mungs­ge­räu­sche werden, je nach Dauer, als °h / h° (ca. 0.2–0‑5 Sekunden), °hh / hh° (ca. 0.5–0.8 Sekunden) oder °hhh / hhh° (ca. 0.8–1.0 Sekunden) notiert. Werden Frage­an­häng­sel an eine Intona­ti­ons­phra­se angeschlos­sen, so werden diese mit einem Gleich­zei­chen angebun­den (vorst[e:ll]en;=ne). Gedehnte Silben werden mit einem Doppel­punkt (ge!BU:RT!) (für 0.2–0.5 Sekunden Dehnung) oder zwei Doppel­punk­ten (::) (für 0.5–0.8 Sekunden Dehnung) bzw. drei (:::) (für 0.8–1.0 Sekunden Dehnung) Doppel­punk­ten versehen. Kleine Pausen von bis zu 0.2 Sekunden werden als von einer Klammer umschlos­se­ner Punkt ((.)) notiert. Schließ­lich finden sich auch einige Hinweise zu para- und außer­sprach­li­chen Handlun­gen und Ereig­nis­sen. Diese werden sprach­be­glei­tend inklusive ihrer Reich­wei­te in spitzen Klammern («hustend») bzw. isoliert in runden Klammern (((hustet))) notiert.anzeigen.

001   ML:   oKAY; 
002         SO:;
003         sie WOLlten sich ja heut zur geburt vorst[e:ll]en;=ne
004   SV:                                            [JA. ]
005   ML:   geNAU;
006         GUT.
007         °h ich WÜrde ihnen da noch so n paar (.) FRAgen stellen-
008         zur KRANkengeschichte:;
009   SV:   [hmHM,  ]
010   ML:   [und mir] noch sachen aus dem MUTterpass (.) übetra:gen-
011         und dann (.)sprechen wir nochmal so allgeMEIN über die 
            ge!BU:RT!- 
012         °hhh geNAU;

Abb. 1: Gespräch 11 mit Hebamme (ML) und Schwan­ge­rer (SV) | Auszug aus Gesprächs­er­öff­nung (Phase A)

Gespräche in der Schwangerenberatung

Im letzten Trimester der Schwan­ger­schaft kommen die Schwan­ge­ren in die Klinik, um sich für die Geburt anzumel­den. In der Regel kennen sich Hebamme und Schwan­ge­re noch nicht. Zudem besteht in diesen Gesprä­chen eine Wissens­asym­me­trie in zwei Richtun­gen: Die Hebamme weiß noch nicht und will wissen, wie die Schwan­ger­schaft bisher verlaufen ist und wie es der Schwan­ge­ren geht. Die Schwan­ge­re erfährt, was sie unter der Geburt erwartet und erhält Infor­ma­tio­nen über verschie­de­ne mögliche Verläufe der Geburt. Zudem kann die Schwan­ge­re Fragen stellen oder Geburts­plä­ne bespre­chen. Abb. 2 zeigt Hebamme, Hebam­men­schü­le­rin und Schwan­ge­re aus Gespräch 11 während der Gesprächseröffnung.

Abb. 2: Bearbei­tes Standbild: Hebam­men­schü­le­rin, Hebamme und Schwan­ge­re (von links nach rechts) im Gespräch (aus Gespräch 11).

Wir betrach­ten Verstehen und Wissen als inter­ak­ti­ve Ressour­cen in den Gesprä­chen und inter­es­sie­ren uns dafür, wie Teilnehmer*innen einander im Gespräch anzeigen, dass und wie etwas verstan­den wurde und was als gemein­sa­mes Wissen behandelt werden kann. Ein zentraler Aspekt ist dabei, wie durch verschie­de­ne sprach­li­che, aber auch stimm­li­che und proso­dische Formen die Relevanz einzelner Inhalte herge­stellt und hoch- oder runter­ge­stuft wird.

Die Gespräche sind in Bezug auf den insti­tu­tio­nel­len Rahmen, die Anamnese als Gesprächs­be­stand­teil und insbe­son­de­re in Hinblick auf die Konsti­tu­ti­on und Bearbei­tung von Wissen, dem Paradigma der inter­ak­ti­ons­lin­gu­is­tisch geprägten Forschung zu Ärzt*innen-Patient*innen-Gesprächen zuzuord­nen. Trotz Ähnlich­kei­ten unter­schei­den sich Gespräche der Schwan­ge­ren­be­ra­tung jedoch in einem zentralen Aspekt von anderen Ärzt*innen-Patient*innen-Gesprächen: Unauf­fäl­lig verlau­fen­de Schwan­ger­schaf­ten sind keine Krank­hei­ten, haben aber dennoch eine medizi­ni­sche Dimension und besitzen das Potenzial, medizi­nisch relevant zu werden. Hinzu kommen verschie­de­ne normative Diskurse zur Geburt, die mit dem Druck verbunden sein können, eine „gute Geburt“ hinzu­be­kom­men, um eine „gute Mutter“ zu sein (Rose & Schmied-Knittel 2011: 91 f.). So bilden diese Gespräche eine sehr spezi­fi­sche Verbin­dung von Themen und Normorientierungen.

In Gespräch 20a (Abb. 3) wird ein klassi­scher Verlauf eines Gesprächs zur Orien­tie­rung für die Schwan­ge­re formu­liert. Zwei Phasen werden explizit erwähnt. Dies sind zum einen Fragen zur Schwan­ger­schaft (Phase B in Tab. 1) und Fragen stellen (Phase C in Tab.1).

009 MN: also erstmal würde ich ihnen jetzt ein paar FRAgen
        stellen–=
010 MN: =zu <<blickt BS an> ihrer KRANKengeschichte:>– 
011 MN: und zur [SCHWANgersch    ]aft 
012 BS:         [<<nickend>hmHM>,] 
013 BS: ((holt einen Stift aus der Brusttasche und klickt einmal))(0.65) 
014 MN: geNAU; 
015 MN: UND dann– 
016 MN: (0.94) 
017 MN: GUcken wa mal–= 
018 MN: =dann können sie dann <<blickt BS an> ja auch dann 
        einfach ihre FRAgen stelle[n–   ] 
019 BS:                           [hmHM,] 
020 MN: alles LOSwerden–

Abb. 3: Gespräch 20a mit Hebamme (MN) und Schwan­ge­rer (BS) | Auszug aus Gesprächs­er­öff­nung (Phase A)

Tab. 1 fasst den klassi­schen Verlauf eines solchen Gesprächs zusammen. Gerahmt wird das Gespräch von einer Gesprächs­er­öff­nung (Phase A) und dem Gesprächs­ab­schluss (Phase D). Zentral für das Gespräch sind die in Gespräch 20a (Abb. 3) exempla­risch genannten Phasen B (dokumen­ten­ge­stütz­te Anamnese) und C (routi­ni­sier­tes Gespräch). Die zweite Spalte gibt die Haupt­rich­tung an, in der Infor­ma­tio­nen übermit­telt werden. Die Infor­ma­ti­ons­rich­tung kann von der Hebamme zur Schwan­ge­ren (H → S) oder von der Schwan­ge­ren zur Hebamme (S → H) verlaufen. Unter Gesprächs­aus­schnitt wird auf die den Phasen zugeord­ne­ten Beispiel­tran­skrip­te verwiesen.

Abschnitt / Gesprächs­pha­seInformations-
richtung
Gesprächs­aus­schnitt
A: Gesprächs­er­öff­nungH → Saus Gespräch 11 und 20a (Abb. 1 und Abb. 3)
B: dokumen­ten­ge­stütz­te AnamneseS → Haus Gespräch 13 (Abb. 5)
C: routi­ni­sier­tes Gespräch zu
- letzte Schwan­ger­schaft
- Fragen / Wünsche
- Infor­ma­tio­nen zum Tag der Geburt
- Aufklä­rung (Wasser­ge­burt)

S → H
S → H/H → S
H → S
H → S
aus Gespräch 9 und 1 (Abb. 6 und Abb. 7)
D: Gesprächs­ab­schlussH → Saus Gespräch 9 (Abb. 4)
Tab.1: Gesprächs­ab­schnit­te in Anlehnung an Horst (2018: 37ff.) ergänzt um Verweise auf Gesprächsausschnitte

Die Frage­stel­lung, wie in Gesprä­chen der Schwan­ge­ren­be­ra­tung durch die Teilnehmer*innen Verstehen, Relevanz und Wissen inter­ak­tiv herge­stellt werden, gliedert sich auf in Teilpro­jek­te, die spezi­fi­sche kommu­ni­ka­ti­ve Praktiken zur Herstel­lung von Verstehen, Relevanz und Wissen in den Blick nehmen: die Themen­in­iti­ie­rung, das Erzählen und das Argumentieren.

Themeninitiierung

In den Gesprä­chen der Schwan­ge­ren­be­ra­tung werden sowohl innerhalb der einzelnen Gespräche als auch gesprächs­über­grei­fend ganz unter­schied­li­che Themen von verschie­de­nen Personen angespro­chen, behandelt und weiter­ent­wi­ckelt (zur Themen­in­iti­ie­rung von Partnern der Schwan­ge­ren siehe Völker (2020)). Das Gesprächs­the­ma besitzt zwar eine promi­nen­te Rolle für die Gesprächs­kon­sti­tu­ti­on; anders als das Satzthema stellt es jedoch in der Gesprächs­for­schung ein weitge­hend ungeklär­tes analy­ti­sches Konzept dar. Als „indepen­dent, usually conti­nuous category which focusses the parti­ci­pan­ts‘ attention on the conver­sa­ti­on“ (Bublitz 1988: 16 f.) ist das Thema als kommu­ni­ka­tiv konsti­tu­ier­ter Gegen­stand oder Sachver­halt zu verstehen, von dem in einem Gespräch(steil) fortlau­fend die Rede ist. Das Gesprächs­the­ma muss nicht immer explizit verba­li­siert werden, in jedem Fall befindet es sich jedoch im aktuellen Aufmerk­sam­keits­be­reich der Gesprächspartner*innen und trägt auf diese Weise zur Herstel­lung eines überge­ord­ne­ten Sinnzu­sam­men­hangs bei, an dem sich die Interaktant*innen im Gespräch orien­tie­ren können (vgl. Hoffmann 2001: 350; Button & Casey 1988: 62).

Prozesse des Themen­ma­nage­ments im Gespräch berühren Verfahren der inter­ak­tio­na­len Herstel­lung von Verstehen, Wissen und Relevanz im Gespräch, die im Rahmen des Gesamt­pro­jek­tes betrach­tet werden. Besonders der Vorgang der Themen­in­iti­ie­rung erscheint in dieser Hinsicht inter­es­sant: Initi­ier­te Themen können einen neuen Schwer­punkt für das Gespräch vorgeben oder aber zu einer Abwendung vom vorhe­ri­gen Fokus führen und damit darüber bestimmen, welche Inhalte im Gespräch relevant bzw. weniger relevant werden. Das Teilpro­jekt „Themen­in­iti­ie­rung in der Schwan­ge­ren­be­ra­tung” fokus­siert diese Zusam­men­hän­ge und setzt sich zum Ziel, die Formen und Funktio­nen der Themen­in­iti­ie­run­gen zu beschreiben.

Der folgende Ausschnitt aus Abb. 4 illus­triert die Initi­ie­rung eines Themas in Form einer Wunsch­for­mu­lie­rung durch die Schwangere.

1603   ML:   [<<FS die Hand gebend> alles GUte ] ihnen;>
1604   FS:   [<<auf ML zugehend> alles KLAR >; ]
1605   FS:   <<MLs Hand schüttelnd> ja DANke >-
1606         °h ähm ham sie noTIERT?=
1607         =falls n zimmer FREI is-=
1608         =dass wir auch den AUFpreis zahlen würden,
1609   ML:   <<aus dem Bild gehend> AH;
1610         MACHen [wa >; ]
1611   HT:          [MACHen] wa;
1612   ML:   hm[HM?]
1613   FS:     [ja ] da [WÄ:R-    ]
1614   ML:              [schreiben] [wa AUF;   ]
1615   FS:                          [würden wir] alles MACHen;=
1616         hauptsache n bisschen RUhe mein-
1617   ML:   [JA;       ]
1618   FS:   [°h tochter] war ganz UNruhig;=
1619         =das andere baby hat <<gestikulierend> immer geSCHRIEN,=
1620         =und A:H >;
1621   ML:   [JA:;   ]

Abb. 4: Gespräch 9 mit Hebamme (ML), Hebam­men­schü­le­rin (HT) und Schwan­ge­rer (FS) | Auszug aus Gesprächs­ab­schluss (Phase D) 

Der Auszug ist der Sequenz des Gesprächs­ab­schlus­ses entnommen, in welchem die Hebamme zunächst durch die rituellen Glück­wün­sche (vgl. Werlen 2008: 1268) und das Hände­schüt­teln die Absicht zur Gesprächs­be­en­di­gung signa­li­siert (Z. 1603). Die Schwan­ge­re ratifi­ziert diese Absicht mit einer termi­nie­ren­den TCU „alles KLAR“ (Z. 1604), initiiert dann jedoch ein neues Thema, das als doorknob concern (vgl. White et al. 1994: 24; Ripke 1994: 126) bezeich­net werden kann, d. h. als Frage bzw. Anliegen, das von der Schwan­ge­ren im letzten Moment, sozusagen mit der Klinke in der Hand, gestellt wird, obwohl die Hebamme das Gespräch bereits für beendet hält (vgl. Birkner & Vlassenko 2015: 144). Auch wenn über die Ursachen und die mögli­cher­wei­se negativen Auswir­kun­gen dieses nachge­scho­be­nen Themas auf das Zeitma­nage­ment des medizi­ni­schen Personals keine Aussagen gemacht werden können, so wird deutlich, dass das Thema für die Schwan­ge­re von Bedeutung zu sein scheint. Sie unter­streicht den Wunsch nach einem Einzel- oder Famili­en­zim­mer im Folgenden durch begrün­den­de Ausfüh­run­gen, die sich auf ihre Erfah­run­gen bei der letzten Geburt stützen (Z. 1615–1620). Gleich mehrfach indizie­ren sowohl die Hebamme als auch die Hebam­men­schü­le­rin die Bewil­li­gung des Wunsches (Z. 1611, 1614, 1617) und damit die Absicht zur thema­ti­schen Beendi­gung. Die Schwan­ge­re setzt sich jedoch nach einem kurzen Äußerungs­ab­bruch (Z. 1613) über diese termi­nie­ren­den Signale hinweg und platziert ihre begrün­den­de thema­ti­sche Rede zum zuvor initi­ier­ten Thema. Anhand dieses Beispiels wird also deutlich, wie Schwan­ge­re – auch innerhalb der Sequenz des Gesprächs­ab­schlus­ses – Themen initi­ie­ren und diese als relevant präsen­tie­ren können.

Erzählen

In den Anmel­de­ge­sprä­chen nimmt die Anamne­se­er­he­bung und damit die persön­li­che Vorge­schich­te der Schwan­ge­ren einen großen Anteil ein. Dem folgenden Ausschnitt geht so beispiels­wei­se eine Frage nach vorhe­ri­gen Opera­tio­nen voraus. Ob und wie an dieser und an anderen Stellen erzählt wird, bildet den Ausgangs­punkt für die Analyse des Teilpro­jek­tes zu „Erzählen und Relevanz­set­zung in der Schwan­ge­ren­be­ra­tung“. Erzählen ist dabei zunächst definiert als „thema­ti­siert ein Geschehen, einen zeitli­chen Wandel und stellt entspre­chend Ereig­nis­se, Handlun­gen und Erfah­rungs­bil­der dar, die eine temporale Verän­de­rungs­di­men­si­on beinhal­ten“ (Lucius-Hoene/Deppermann 2002: 143). Im folgenden Ausschnitt (Abb. 5) erzählt die Schwan­ge­re (FM) von einem Kranken­haus­auf­ent­halt im Kontext eines Autounfalls.

139   FM:   ä:hm: anSONSten,
140         (2.0) ah ich hab bl irgendw äh nochmal n AUtounfall hatt ich so 
 	    n drei tage krankenhausaufenthalt;
141         war aber auch nichts draMAtisches [außer paar        ] platzwunden;	 	            
142   HT:                                     [<<nickend> hm_HM;>]
143   FM:   und äh die halt [äh               ] [(.)       ] verSORGT 	      wurden;
144   ML:                   [<<abheftend> MH;>]
145   HT:                                       [((nickt)) ]
146   FM:   und ich (.) beOBachtet wurde; [°h   ]
147   HT:                                 [OKAY;]
148   ML:   [hm_HM,]
149   FM:   [mir   ] jeden tag gesagt wurde <<Oberkörper bewegend> MORgen> 
	    können sie nach hause gehen,
150         [((lacht))]
151   HT:   [((lacht))]
152   ML:   ((blättert und nickt))
153   FM:   ähm anSONSten, (2.0)
154   HT:   gynäkologische oh:PE:S,
155   FM:   <<kopfschüttelnd> hmhm NEE;>

Abb. 5: Gespräch 13 (mit Hebamme (ML), Hebam­men­schü­le­rin (HT) und Schwan­ge­rer (FM) | Auszug aus der dokumen­ten­ge­stütz­ten Anamnese (Phase B)

Die Schwan­ge­re stellt die Entwick­lun­gen des Kranken­haus­auf­ent­halts dar, indem sie einer­seits Infor­ma­tio­nen zur Schwere der Verlet­zun­gen gibt (Z. 141) und anderer­seits Einblicke in ihr persön­li­ches Erleben der Situation ermög­licht (S. 149). Dies hat darüber hinaus einen unter­hal­ten­den, auflo­ckern­den Charakter, wie das Lachen der Schwan­ge­ren und Hebam­men­schü­le­rin zeigen (Z. 149–150). Durch Erzählen können also „mehr und vor allem anders­ar­ti­ge Infor­ma­tio­nen zur Sprache kommen“ (Koerfer und Köhle 2009: 126). Aus diesem Grund ist die Analyse von Erzäh­lun­gen insbe­son­de­re im Kontext der Schwan­ge­ren­be­ra­tung inter­es­sant. In diesem Zusam­men­hang ist auch der folgende Ausschnitt einer Erzähl­se­quenz (Abb. 6) zu betrach­ten. So erzählt die Schwan­ge­re (FS) von den Widrig­kei­ten beim Stillen ihres ersten Kindes und positio­niert sich damit zum Stillen und zu den Hoffnun­gen für die bevor­ste­hen­de Zeit.

0930	FS	[=ich hoffe ] DIEses mal gehts besser,
0931		also ÖHM-
0932		es hat mega WEH getan,=
0933		=und dann irgendwann: °h hat die <<zeigend> lInke > brust dann
                keine MILCH mehr gegeben,=
0934		=ich weiß AU nich warum,=
0935		=dann hatt ich [((hält die Hände in unterschiedlichem Abstand 	    
                zur Brust))] [verSCHIEden große-]
0936	ML	             [hmHM              ]
0937	HT	             [hehe              ]
0938	FS	und nur die EIne hat mi-=
0939		=da hab ich aber TROTZdem WEIter gemacht–=

Abb. 6: Gespräch 9 mit Hebamme (ML), Hebam­men­schü­le­rin (HT) und Schwan­ge­rer (FS) | Auszug aus routi­ni­sier­tem Gespräch (Phase C)

In diesem Ausschnitt aus einem Teil des routi­ni­sier­ten Gesprächs erzählt die Schwan­ge­re von ihrem persön­li­chen Erleben der vergan­ge­nen Postpartum-Phase. Sie setzt das Erzählte dabei auch gestisch um (Z. 933/934). Erzähl­se­quen­zen wie diese sind gerade mit Blick darauf relevant, dass sie im Kontext des Bespre­chens eines zukünf­ti­gen Ereig­nis­ses erfolgen. Vergan­ge­ne Erleb­nis­se und Erfah­run­gen sind somit auch zur Planung bevor­ste­hen­der Ereig­nis­se – wie beispiels­wei­se Geburten und Postpartum-Phasen – von Bedeutung und daher Thema dieses Teilprojektes.

Argumentieren

Argumen­tie­ren ist ein Verfahren, das eng mit der Herstel­lung von kommu­ni­ka­ti­ver Ratio­na­li­tät und der Legiti­ma­ti­on von Entschei­dun­gen verbunden ist. Ausgehend von Kleins Defini­ti­on von Argumen­ta­ti­on als dem „Überfüh­ren von etwas kollektiv Fragli­chem in etwas kollektiv Geltendes mit Hilfe etwas kollektiv Geltendem“ (1980: 19) hat Argumen­ta­ti­on (mindes­tens) zwei Funktio­nen: Die Bearbei­tung von Dissens und die Herstel­lung von Wissen (Hannken-Illjes 2018: 19–21). Diesem Verständ­nis folgend ist die Frage, ob und wie in Gesprä­chen der Schwan­ge­ren­be­ra­tung argumen­tiert wird, auch von ethischer Bedeutung, da argumen­ta­ti­ve Sequenzen (auch) dazu dienen, bei unter­schied­li­chen Positio­nen – aktuell oder latent – einen common ground zu etablie­ren, um dann auch eine gemein­sa­me Entschei­dungs­fin­dung zu ermög­li­chen. Trotz dieser Bedeutung ist Argumen­tie­ren in Arzt-Patienten Gesprä­chen bisher kaum in den Blick genommen worden (vgl. Bigi 2018: 153). Zudem nutzen Arbeiten, die sich explizit dem Argumen­tie­ren in Arzt-Patienten Gesprä­chen widmen, in erster Linie einen norma­ti­ven Argumen­ta­ti­ons­be­griff (vgl. Rothenfluh/Schulz 2016: 5f.). Eine deskrip­ti­ve, gesprächs­ana­ly­ti­sche Heran­ge­hens­wei­se kann aber zum einen besser unter­su­chen, welche Funktion Argumen­tie­ren und Begründen in den Gesprä­chen der Schwan­ge­ren­be­ra­tung haben kann, und kann zum anderen konzep­tio­nell dazu beitragen die Spezifika mündli­chen Argumen­tie­rens klarer zu fassen.

Argumen­tie­ren im Gespräch ist eng mit der Aktua­li­sie­rung und Herstel­lung von Wissen verbunden. Diese episte­mi­sche Funktion von Argumen­ta­ti­on zeigt sich in der Funktion des Übergangs von Grund zu Konklu­si­on, dem Topos. Sie bleibt in den meisten Fällen implizit, aktua­li­siert aber für die Inter­ak­ti­on, was als common ground behandelt werden kann. Der folgende Ausschnitt zeigt eine solche argumen­ta­ti­ve Sequenz.

507	ML	=°h aber sie WÜRden jetzt AUch wieder > <<zu HA
 		aufblickend> stillen wollen >; 
508	ML	<<zu HA blickend> noch mal proBIEren [(wollen) >;      ]
509	HA					     [<<nickend> JA >. ]
510	ML	<<den Blick in die Unterlagen richtend> JA >? 
511	A	(0.51)
512	ML	<<zu HA blickend> wahrscheinlich eh jetzt 
	        [is ja auch ne and ]ere situaTI[ON;=]
513	HA	[((räuspert sich)) ]
514	HA	[j   ]               [a is_n bisschen ANders;=ja. ]
515	ML	[=n anderes KIND;=und–       ]
516	ML	ne >; 
517	A	(0.16)
518	HA	h[m                                           ]
519	ML	 [<<den Blick in die Unterlagen richtend> J   ]A: >; 
520	A	(0.33)
521	ML	°h ((schreibt, 1.03s))
522	HA	<<auf den Tisch blickend> also ich setz mich da wenn_s GEHT
                geht_s wenn nich dann nIch >. 
523	HA	he 
524	ML	<<in die Unterlagen blickend> JO:– 
525	ML	[geNA]U;=
526	HA	[he  ]
527	ML	=aber proBIEren k[ann man_s ja;=]
528	HA	                 [h             ][m:,  ]
529	ML	                                 [=auf ]JEden fall; 
530	ML	geNAU >; 

Abb. 7: Gespräch 1 mit Hebamme (ML), Hebam­men­schü­le­rin (MK), Schwan­ge­rer (HA) und Partner (TA) | Auszug aus routi­ni­sier­tem Gespräch (Phase C)

Dieser Ausschnitt schließt an eine Passage an, in der Hebamme und Schwan­ge­re über die letzte Schwan­ger­schaft und die Schwie­rig­kei­ten des Stillens reflek­tie­ren. Z. 507 stellt einen Kontrast her zwischen zwei Handlungs­op­tio­nen: Wieder zu stillen trotz der letzten Schwan­ger­schaft oder nicht zu stillen, eben wegen dieser Erfahrung. Inter­es­sant, und zugleich recht häufig in den Gesprä­chen, ist, dass kein lokaler Dissens im Gespräch vorliegt. Nach der Herstel­lung des Kontrasts, ratifi­ziert die Schwan­ge­re, dass sie es noch mal „proBIEren“ (Z.508) will. Diese Ratifi­zie­rung wird von der Hebamme aufge­nom­men und noch einmal proble­ma­ti­siert, durch ein „JA >?“ mit steigen­der Intona­ti­on. Nach einer etwas längeren Pause fügt die Hebamme dann eine Begrün­dung an: „is ja auch ne and ]ere situaTI[ON;=“ Als Argument ließe sich hier rekon­stru­ie­ren: Man soll auch nach schlech­ten Erfah­run­gen noch einmal probieren zu stillen, da diese Schwan­ger­schaft anders ist als die vorher­ge­hen­de. Dem Argument liegt als formaler Topos ein Vergleichs­to­pos zu Grunde, indem es die Ungleich­heit zweier ähnlicher Situa­tio­nen heraus­stellt. Der materiale Topos lässt sich als Unver­gleich­bar­keit fassen. Inter­es­sant ist, dass dieser Topos der Unver­gleich­bar­keit in vielen Gesprä­chen in argumen­ta­ti­ven Sequenzen aufge­nom­men wird.

Deutlich wird in diesem Beispiel zweierlei: Zum einen ist Argumen­tie­ren ein zentrales Verfahren für die Herstel­lung von gemein­sa­mem Wissen, in der einzelnen Inter­ak­ti­on ebenso wie in gesell­schaft­li­chen Aushand­lungs­pro­zes­sen und die Argumen­ta­ti­ons­ana­ly­se kann Hinweise darauf geben, was von den Teilnehmer*innen als gemein­sa­mes Wissen behandelt wird. Zum anderen schärft die Analyse das Konzept von Argumen­ta­ti­on und Argumen­tie­ren im Gespräch, die ein häufig an schrift­li­chen, längeren Texten Konzept von Argumen­tie­ren komple­men­tiert durch die Spezifika mündli­cher Argumen­ta­ti­on im Gespräch.

Ausblick

Aufbauend auf ersten Analy­se­er­geb­nis­sen erarbei­ten wir momentan prakti­ka­ble Handrei­chun­gen zur Gesprächs­füh­rung. Die Analysen zum Bereich „Argumen­tie­ren“ starten 2022 mit dem DFG Projekt „Argumen­tie­ren und Wissen in der Schwan­ge­ren­be­ra­tung“, das bis 2025 läuft. Die im Projekt angesie­del­ten Disser­ta­tio­nen „Erzählen und Relevanz­set­zung in der Schwan­ge­ren­be­ra­tung“ und „Themen­in­iti­ie­rung in der Schwan­ge­ren­be­ra­tung“ werden 2023 abgeschlossen.

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Diesen Beitrag zitieren als:

Hannken-Illjes, Kati, Giessler, Tanja, Honegger, Sara, Kleschatz­ky, Elisabeth und Ina Völker. 2022. Schwan­ge­re beraten: Verstehen, Relevanz­set­zung und Wissen in Gesprä­chen der Schwan­ge­ren­be­ra­tung. Sprach­spu­ren: Berichte aus dem Deutschen Sprach­at­las 2(11). https://doi.org/10.57712/2022-11

Tanja Giessler, Kati Hannken-Illjes, Sara Honegger, Elisabeth Kleschatzky und Ina Völker